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Domdekan Anton Wilhelm segnet das neue Archiv des St. Katharinenspitals in Stadtamhof in Regensburg , während der Archivleiter Dr. Artur Dirmeier neben ihm steht

Neues Gebäude für das Archiv des Regensburger St. Kathrinenspitals seiner Bestimmung übergeben

Am 25. November – dem Gedenktag der heiligen Katharina – bezog das Archiv des St. Katharinenspitals mit einer feierlichen Einweihung seine neuen Räumlichkeiten. Dafür ist das ehemalige Braumeisterhaus aufwändig umgebaut und instandgesetzt worden. Das KWS hat die auf rund eine Mio. € veranschlagte Baumaßnahme betreut.

Spitalarchivar Dr. Artur Dirmeier, Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und Spitalmeister Willibald Koller stehen nebeneinander und schauen in die Kamera
Blick auf die Einweihungsfeier im Archiv des Regensburger St. Katharinenspital, bei der Domdekan Anton Wilhelm vor den Versammelten spricht

Das Stiftungsarchiv beheimatet einen wahren Schatz an Dokumenten zur Geschichte von Regensburg und seinem Umland: darunter circa 5.000 Urkunden vom Mittelalter bis zur Gegenwart, über 4.500 Bände - unter anderem eine europaweit einzigartig komplett erhaltene Rechnungsbuchserie seit 1354 - sowie Tausende Akten, Karten und Pläne, aber auch Nachlässe und weitere historische Sammlungen.

Die Spitalstiftung entstand im Jahre 1226 – im Zuge dessen auch deren Archiv, das somit eine Überlieferung seit fast 800 Jahren beherbergt. Darunter nicht nur Spitalschriftstücke, sondern auch Dokumente, die einen wesentlichen Bestandteil des schriftlichen Kulturerbes von Regensburg ausmachen. Das sowohl materiell wertvolle als auch wissenschaftlich international bedeutsame Archivgut wird unter der Leitung von Spitalarchivar Dr. Artur Dirmeier für zukünftige Generationen gesichert.

„Während die jüngeren Daten vorwiegend bei der Spitalverwaltung abgefragt werden können, nimmt das Interesse der Forschung mit dem Alter der Akten zu“, erklärt Dr. Dirmeier. Die Interessen der Benutzer erstrecken sich über unterschiedlichste Themen und reichen von der wissenschaftlichen Forschung (Dissertationen, Master- und Bachelorarbeiten) bis hin zu heimat- und familienkundlichen Arbeiten.

Um dem Archiv als Identitätskern für Stiftung und Stadtamhof eine langfristig adäquate Heimstatt zu geben, veranlassten Spitalmeister Willibald Koller und der Stiftungsrat unter Vorsitz von Dompropst Dr. Wilhelm Gegenfurtner die Umgestaltung des ehemaligen Braumeisterhauses am Brückenfuß 4.

Für insgesamt eine Mio. € wurde dieses zu einem Schmuckstück umgebaut und bietet nun für Mitarbeiter und Forscher deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen. Die Baumaßnahme wurde mit 80% von Bund, Land und Stadt gefördert, was die überregionale Bedeutung von Archiv und Architekturensemble unterstreicht.

Der Oberbürgermeister und Dr. Margit Ksoll-Marcon, die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns, erinnerten an eben diesen Stellenwert und gingen in ihren Grußworten sogar noch einen Schritt weiter. Sie seien davon überzeugt, dass es für die Zukunft Europas essentiell sei, die Vergangenheit zu begreifen, zu verstehen und aus ihr zu lernen. Archive wie das Spitalarchiv seien dabei unschätzbar wertvolle Instrumente.

Im neuen Archivgebäude, das vom Regensburger Architekten Karl Kefes konzipiert wurde, stehen den Benutzern nun neben einem Seminar- und Ausstellungsraum im Erdgeschoss ein Leseraum mit drei großzügigen Arbeitsplätzen zur Verfügung. Im Obergeschoss befindet sich das Magazin, in dem die wertvollen Originale auf 600 laufenden Metern in einer Rollregalanlage bei idealen klimatischen Bedingungen in säurefreien Kartonagen aufbewahrt werden.

Mit einem feierlichen Gottesdienst unter Leitung von Domdekan Anton Wilhelm, gefolgt von einer Begehung der neuen Räumlichkeiten und einem Festakt in Anwesenheit zahlreicher weltlicher und geistlicher Mitglieder des Spitalrats und des Wissenschaftlichen Beirats, erfolgte nun die Einweihung des pünktlich fertiggestellten Archivbaus, der die Schätze der Stiftung „für die Ewigkeit“ bewahren soll.