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Blick auf den Innenhof der Gemeinschaftsunterkunft in Regenstauf

Wohnraum ist dringende Voraussetzung für Integration

Vertreter von Staat, Kirche und Gesellschaft kamen zu Einweihung und Segnung der Gemeinschaftsunterkunft in Regenstauf. Nach nur neun Monaten Bauzeit konnte die neue GU auf dem Gelände des Schlosses Spindlhof, einer Tagungsstätte des Bistums Regensburg, durch die Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk GmbH (KWS) fertiggestellt werden.

Regierungspräsident Axel Bartelt, Generalvikar Michael Fuchs und der erste Bürgermeister der Gemeinde Regenstauf, Siegfried Böhringer, besichtigten anlässlich der offiziellen Einweihung und Segnung gemeinsam mit zahlreichen Vertretern des Bistums und der Gemeinde, Projektverantwortlichen und Mitarbeitern die neue Gemeinschaftsunterkunft (GU) Regenstauf. Nach nur neun Monaten Bauzeit konnte die neue GU auf dem Gelände des Schlosses Spindlhof, einer Tagungsstätte des Bistums Regensburg, durch die Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk GmbH (KWS) fertiggestellt werden.

Regierungspräsident Bartelt hält eine Ansprache, während ihm verschiedene Männer dabei zuhören, darunter Generalvikar Michael Fuchs
Generalvikar Michael Fuchs steht im Innenhof der Gemeinschaftsunterkunft in Regenstauf und segnet sie

Insgesamt bieten die vier Gebäude mit über 36 Zimmern Platz für bis zu 100 Personen. Den Asylbewerbern stehen zudem zwei Gemeinschaftsküchen zur Verfügung. Von der bewusst in anspruchsvoller Architektur gebauten Einrichtung, wie auch der schönen aber dennoch zweckmäßige Gestaltung der Gesamtanlage mit Innenhof, zeigte sich Regierungspräsident Axel Bartelt beeindruckt. Betrieben wird die GU von der Regierung der Oberpfalz, der Mietvertrag mit dem KWS hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Dass die Regierung der Oberpfalz trotz rückläufiger Flüchtlingszahlen an dem Projekt festhielt, liegt an dem Wunsch der Bayerischen Staatsregierung, dezentrale Einrichtungen zu minimieren und vermehrt Gemeinschaftsunterkünfte gerecht verteilt zu errichten. „Die Gemeinschaftsunterkunft Regenstauf sollte hier ein Vorbild sein für alle neu entstehenden Gemeinschaftsunterkünfte in ganz Bayern“, betonte Regierungspräsident Bartelt. „Sie ist eine in höchstem Maße sinnvolle Investition in die Zukunft.“

Das Konzept des Baus wurde so erstellt, dass die Gebäude im Anschluss an die Nutzung als GU in eine reine Wohnnutzung übergehen. „Die Wohnungen werden dann einkommensschwachen Haushalten zur Verfügung stehen“, betonte Bürgermeister Siegfried Böhringer. „Das ist eine visionäre Lösung und macht die GU Regenstauf zu etwas Besonderem.“ Die Segnung der Einrichtung führte Generalvikar Fuchs durch. In seiner Ansprache erinnerte er an den Heiligen Christophorus, der das Jesuskind durch einen Fluss trug und unter der großen Aufgabe beinahe scheiterte. „Ich trage die ganze Welt und du trägst mich“, antwortete das Christkind auf die Frage des Heiligen, woher denn dieses gewaltige Gewicht käme. Christophorus sei uns ein Vorbild: Menschen in Not aufzufangen und zu tragen ist ein grundsätzlicher christlicher Auftrag. Es ist eine alte Erfahrung, dass Herausforderungen drücken und beschweren können. Generalvikar Michael Fuchs dankte ganz besonders den Anwohnern und Nachbarn in Regenstauf. Er bat die Menschen um ihr Engagement, um ihre Geduld und auch um Beharrlichkeit, wenn die Angelegenheit herausfordernd wird. „Unsere Aufgaben sind mit der Errichtung von Gemeinschaftsunterkünften nicht zu Ende“, mahnte Regierungspräsident Axel Bartelt zum Abschluss. Die Integration anerkannter Flüchtlinge sei für die Zukunft entscheidend. „Wir müssen Menschen, die aus Not zu uns geflohen sind, integrieren und ihnen ein Zuhause geben. Dazu zählt neben einem Arbeits-, einem Kindergarten-, oder einem Schulplatz auch eine Wohnung. Nur wenn wir diese Menschen zu einem Teil der Gesellschaft machen, erreichen wir ein gutes Miteinander.“

Faktenübersicht – GU Regenstauf

Die GU Regenstauf verfügt in vier Gebäuden über 36 Zimmer mit Dusche/WC sowie zwei Gemeinschaftsküchen, einen Besprechungsraum und Räume für die Asylsozialberatung und die Hausverwaltung. Es ist insgesamt Platz für rund 100 Personen. Entsprechend der Zuständigkeit der Oberpfalz für bestimmte Herkunftsländer werden die Bewohner der GU hauptsächlich aus Irak, Eritrea und Mali stammen, vereinzelt könnten auch Asylbewerber aus Iran und aus Syrien untergebracht werden. Die Zimmer sind so zugeschnitten, dass eine Mischbelegung aus Familien und Alleinstehenden erfolgen kann. Vor Ort werden sich ein GU-Leiter und ein Hausmeister um die Asylbewerber kümmern. Darüber hinaus steht die Asylsozialberatung des Landratsamts Regensburg als Ansprechpartner für die neuen Bewohner der GU Regenstauf bereit. Sprach- und Integrationskurse können im Besprechungsraum der GU durchgeführt werden.